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Bertolt Brechts Tochter Hanne Hiob hat den Terminus der "unliterarischen Verwendung der Literatur" benutzt, als sie zur Protagonistin des "Anachronistischen Zugs" wurde. Dieser Zug setzte nicht einfach das gleichnamige Gedicht von Bertolt Brecht in Szene. Sondern war mit seiner 3300 Kilometer langen Reise von Sonthofen bis nach Bonn mit Militärlastwagen, Luxuslimousinen und Motorrädern eine politische Aktion, die mit dem Gedicht nur dessen Gestus ("alle verlangen sie Freiheit und Democracy") und seine Gliederung gemeinsam hatte. Das Bundesverfassungsgericht urteilte, dies sei auch Kunst. Dem "Anachronistischen" Zug folgten bis in die Gegenwart weitere Projekte dieser Art ("Herrnburger Bericht", "Legende vom toten Soldaten", "Das Begräbnis oder die Himmlischen Vier" u.a.), und die Stiftung für die unliterarische Verwendung der Literatur soll dazu beitragen, daß dies auch in Zukunft möglich ist. Durch ihre öffentliche Unterstützung, Beratung und im Rahmen ihrer Möglichkeiten durch finanzielle Förderung.
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Am 21.4.2010 wurde die Stiftung staatlich anerkannt. Sie ist gemeinnützig und kann auf zweierlei Art unterstützt werden. Erstens durch Spenden, die für die Tätigkeit der Stiftung verwendet werden und vom Spender steuerlich geltend gemacht werden können. Zweitens durch Zustiftungen, die in das Vermögen der Stiftung eingehen und bis zur vollen Höhe von der Steuer abgesetzt werden können, indem sie über einen Zeitraum von 10 Jahren als Sonderausgabe steuermindernd geltend gemacht werden können.
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